Die Tischmanieren unserer Aquarienbewohner
Jedes Lebewesen ist darauf aus, möglichst bequem und ohne große Anstrengung sich die nächste Mahlzeit einzuverleiben. Dabei entwickelt jede Art passend zu ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten ganz eigene Strategien. Während der Aquarianer einfach an den Gefrierschrank geht und eine Pizza in den Ofen schiebt, ist der Aquarienbewohner auf Gedeih und Verderb dem komischen zweibeinigen Wesen auf der anderen Seite der Glasscheibe ausgeliefert. Von diesen komischen Wesen gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Kategorien: die 'dressierbaren' und die 'eigenwilligen'.
Aquarienbewohner, die im Aquarium eines 'dressierbaren' Wesens ihre Heimat finden, brauchen sich keinerlei Gedanken um die nächste Mahlzeit zu machen, denn sie kommt immer pünktlich und an der gleichen Stelle des Aquariums. Es ist daher völlig ausreichend, wenn man zur Fütterungszeit gemächlich zu besagter Stelle paddelt und das Futter einschlürft. Oft läßt sich durch unplanmäßiges Versammeln der ganzen Aquarien-Mannschaft an der Glasscheibe auch eine zusätzliche Mahlzeit abstauben. Nachteil bei der Geschichte ist lediglich, daß es meistens tagein und tagaus die gleiche trockene Pampe gibt und daß man dabei aufgeht wie ein Hefekloß.
Aquarienbewohner, deren Domizil sich bei einem der 'eigenwilligen' Wesen befindet, haben es da schon schwerer. Die Mahlzeiten kommen unregelmäßig und häufig an jeweils anderer Stelle. Einige der Wesen sind auch so gemein und verteilen die Mahlzeiten im gesamten Aquarium oder liefern gar Nahrung, die einfach wegschwimmt und Haken schlägt. Da artet dann das Essen fassen richtig in Arbeit aus und man muß sich schon richtig was einfallen lassen, um möglichst schnell satt zu werden (die Konkurrenz schläft ja nicht!) und dabei möglichst wenig Energie zu verbrauchen (denn Sport ist Mord!). Naja, ein paar Sportfanatiker gibt es hier allerdings auch. Aber dadurch wird man ja entschädigt durch die vielen angebotenen Delikatessen und die Figur bleibt auch perfekt. |
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