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Physiologie
Sonntag, den 06. April 2003 um 19:56 Uhr

Über die wichtigsten Dinge der Fisch-Anatomie dürften die meisten Aquarianer gut bescheid wissen. In einigen Aquarienbüchern finden sich mehr oder weniger ausführliche Kapitel zu diesem Thema. Recht ausführlich geht Sterba (1975) auf die Anatomie ein. Problematisch wird die Sache erst dann, wenn man wegen Krankheitsfällen in die Verlegenheit kommt, einen Fisch sezieren zu müssen, damit eine Diagnose erstellt werden kann. Aber auch hierüber gibt es gute Literatur (z.B. R. Bauer, 1991).

 

 

Fisch

 

 

Wie sieht das aber nun mit dem Grundwissen der Aquarianer über die Physiologie aus? Was spielt sich im Inneren des Fisches ab, welche Wechselwirkungen gibt es mit dem ihn umgebenden Wasser und welchen Einfluß haben die Wasserwerte auf diese Vorgänge? Für die meisten Aquarianer ist dies alles nur eine "Black Box".

 

Obwohl die Physiologie darüber entscheidet, ob sich ein Fisch in dem Lebensraum, dem wir ihm bieten, wohl fühlt oder nicht, ist darüber dem Aquarianer meist nur sehr wenig bekannt. So kommt es dann manchmal dazu, daß der Aquarianer mit aller Gewalt und häufig ohne Kenntnis der chemischen Grundlagen versucht, den pH-Wert exakt der Literaturempfehlung anzupassen (weil das mit einen pH-Controller ja so leicht funktioniert), die Härte ("der Fisch paßt sich an") oder der Salzgehalt (da es keinen einfachen aquaristischen Chlorid-Test gibt) werden aber ignoriert. Beschäftigt man sich aber ein bischen mit den physiologischen Grundlagen, so erkennt man, daß diese Parameter ebenso wichtig sind. Das Innere Mileu des Fisches (Osmotischer Druck und Ionenzusammensetzung in den Körperzellen) muß mit komplexen Regelmechanismen aufrechterhalten werden. Da aber jeder Regelmechanismus auch Kapazitätsgrenzen hat, entscheiden die Wasserparameter (pH, Härte, Salzgehalt usw.) darüber, ob diese Regelmechanismen (Osmoregulation, Ionenregulation, Säure-Base-Regulation usw.) störungsfrei und ohne allzugroßen Energieaufwand für den Fisch ablaufen können oder ob sie im Grenzbereich ihrer Kapazität arbeiten, welches eine hohe Belastung für den Fisch bedeuten würde.

Zuletzt aktualisiert am Samstag, den 10. Juli 2010 um 23:24 Uhr