aquarium-bzk.de
Home Pflege Fisch-Gesundheit Die häufigsten Symptome
Krankheits-Symptome


Die häufigsten Symptome
Sonntag, den 06. April 2003 um 21:16 Uhr
Zeigen die Fische erste Anzeichen von Unwohlsein oder gar schon Krankheits-Symptome, so darf man nicht gleich in Panik verfallen und in aller Eile ein Breitbandmittel verabreichen, sondern sollte sich in aller Ruhe die Symptome exakt ansehen und verschiedene Grundparameter überprüfen.

 

Die am häufigsten vorkommenden Symptome sind bis auf Ausnahmen (Ichtyo) leider sehr unspezifisch und nicht sofort auf eine Ursache zurückzuführen. Erschwerend kommt noch hinzu, daß eine Schwächung oder Schädigung des Fisches immer Sekundärinfektionen nach sich ziehen. Behandelt man nur diese und beseitigt nicht die Primärursache, so wird häufig durch Medikamenteneinsatz zwar eine vorrübergehende Besserung erzielt, aber letztendlich werden immer wieder Krankheiten auftreten oder der Fisch gar frühzeitig sterben.

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 11. Juli 2010 um 20:41 Uhr
 
Symptom Atmung

Atmung:

 

Als erstes sollte man sich die Atmung der Fische genau ansehen, denn diese verrät bereits sehr viel über den Gesundheitszustand des jeweiligen Fisches. Ist die Atmung ständig beschleunigt, so ist das ein Alarmzeichen. Fische haben normalerweise eine sehr ruhige und langsame, oft auch recht flache Atmung (Kiemendeckelbewegung). Nach Streßsituationen, wie schnelles Schwimmen, Raufereien, Balz usw. ist die Atmung beschleunigt. Aber sie muß danach recht schnell, also innerhalb weniger Minuten, wieder auf das normale langsame Maß zurückgehen. Bleibt die Atmung beschleunigt, oder ist gar ein heftiges pumpen zu sehen, so ist der Fisch durch irgendetwas geschädigt. Leider ist die beschleunigte Atmung nur ein recht unspezifisches Symptom, so daß man weiter nach der Ursache suchen muß (siehe nächster Punkt).

 

Aber die Atmung ist ein gutes Kriterium beim Kauf von Fischen. Man sollte nur Fische kaufen, deren Atmung ruhig verläuft. Fische mit ständig beschleunigter Atmung sollte man im Geschäft lassen, da man dann von einer Schädigung oder Krankheit ausgehen muß, auch wenn noch keine weiteren Symptome zu erkennen sind. Durch den Streß des Transportes und Umsetzens kann die Kankheit dann ausbrechen oder wegen der Schädigung kann er sich im neuen Aquaium eine Krankheit holen, die schlimmstenfalls zu Verlusten führt.

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 11. Juli 2010 um 20:27 Uhr
 
Symptom Hängen unter der Wasseroberfläche:

Hängen unter der Wasseroberfläche:

 

Atmen die Fische nicht nur schneller, sondern hängen gar unter der Wasseroberfläche, so hängt die Vorgehensweise nun davon ab, ob es sich nur um einen einzelnen Fisch handelt oder um (fast) alle Fische. Hängt nur ein einzelner Fisch unter der Wasseroberfläche, aber alle anderen Fische der gleichen Art atmen normal, dann ist dieser eine Fisch krank und die Ursache ist nicht in Wasserparametern zu suchen, die akut im stark schädigenden Bereich liegen. Die Wasserparameter sollten trotzdem daraufhin überprüft werden, ob sie im für diese Fischart optimalen Bereich liegen, insbesondere dann, wenn in größeren Abständen immer mal wieder ein Fisch dieser Fischart stirbt.

 

Hängt aber ein Großteil der Fische unter der Wasseroberfläche, so sollte man umgehend die wichtigsten Wasserparameter überprüfen, die die Atmung der Fische behindern:

 

  • Sauerstoffgehalt
  • Kohlendioxidgehalt
  • Nitrit-Konzentration
  • Ammonium/Ammoniak-Konzentration
Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 11. Juli 2010 um 20:29 Uhr
 
Symptom Umherschießen, Trägheit:

Umherschießen, Trägheit:

 

Schießen einzelne Fische im Aquarium plötzlich immer mal wieder umher, so kann man meistens von einer Vergiftung ausgehen. Die gleiche Reaktion zeigen sie zwar auch, wenn sich größere Parasiten an ihnen festheften wollen, aber im Aquarium, besonders in solchen wo kein Tümpelfutter gegeben wird, ist diese Fluchtreaktion meistens auf eine Vergiftung zurückzuführen. Das Umherschießen ist aber nicht das einzige Symptom bei Vergiftungen. Bei manchen Giftstoffen werden die Fische auch träge oder taumeln und sinken zu Boden und sterben irgendwann. Bei sehr schleichenden Vergiftungen sind manchmal auch bis kurz vor dem Tod keine Symptome erkennbar.

 

Man sollte also zunächst folgendes eingehend prüfen:

 

  • Ammoniak und Nitrit
  • Leitungswasser ausnahmsweise gechlort worden
  • Kupfer (Warmwasserleitung)
  • Blei (Bleiband)
  • Andere Schwermetalle (Metallteile im Aquarium)
  • Steinwolle von neu gekauften Pflanzen
  • Pflanzenschutzmittel von schlecht abgewaschenem Gemüse
  • Spülmittelreste
  • Weichmacher in Plastikgegenständen
  • Farben im Aquarium oder Farbdämpfe
  • Ölhaltige Rückstände (z.B. schlecht gereinigte Kanister)
Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 11. Juli 2010 um 20:33 Uhr
 
Symptom Taumeln:

Taumeln:

 

Fängt ein Fisch an zu taumeln, so liegt bereits eine heftige Schädigung oder Krankheit im Endstadium vor oder der Fisch steht unter einem Schock. Bei einem Schock sinkt der Fisch nach kurzem Taumeln apatisch zu Boden. Dieser kann verursacht worden sein durch zu große Sprünge in den Wasserparametern wie Temperatur, Härte, pH, Salzgehalt u.a.

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 11. Juli 2010 um 20:35 Uhr
 
Symptom Scheuern:

Scheuern:

 

Scheuert sich der Fisch öfter an festen Gegenständen oder Blättern, so sind Ektoparasiten auf der Haut oder den Kiemen, wie z.B. Kiemenwürmer, wahrscheinlich. Man sollte einen Haut- und Kiemenabstrich machen und unter dem Mikrosop untersuchen oder untersuchen lassen. Viele Zoogeschäfte bieten einen solchen Service an. Wichtig ist hier nämlich zu wissen, um welche Parasiten es sich handelt, damit man auch die richtige Behandlung einleiten kann. Auch bei den Kiemenwürmern gibt es zwei verschiedene Gruppen, und zwar Eierlegende und Lebendgebärende und die Behandlung dieser beiden Gruppen ist unterschiedlich.

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 11. Juli 2010 um 20:37 Uhr
 
Ausgefranste Flossen, weißliche Beläge auf Flossen und Körper:

Ausgefranste Flossen, weißliche Beläge auf Flossen und Körper:

 

Diese Symptome sind bereits Symptome von Sekundärinfektionen (Flossenfäule, Pilze u.a.). Eine Behandlung im Anfangstadium ist nicht nötig, sondern es muß die Primärursache abgestellt werden. Der Fisch wurde durch irgendetwas geschwächt. Wird die Primärursache beseitigt und der Fisch bei guten Bedingungen gehalten, so werden diese Symptome ganz von allein wieder verschwinden. Optimale Wasserparameter, kein Streß durch andere Fische, abwechslungsreiche Fütterung und Vitamin- und Mineralstoffzufgaben sind hilfreich zur Stärkung des Immunsystems und führen sehr schnell zu einer Heilung der Sekundärinfektion. Medikamenteneinsatz ist nur in bereits weit fortgeschrittenem Stadium anzuraten, da jeder Medikamenteneinsatz (Gifte) die Tiere zusätzlich schwächt. Man sollte also überprüfen, ob der Fisch die ihm zusagenden Bedingungen im Aquarium vorfindet:

 

  • Alle Wasserparameter im für die Fischart optimalen Bereich
  • Kein Streß durch Mitbewohner (jagen, Raufereien)
  • geringer Besatz
  • geringe Belastung (organische Stoffe, Nitrit, Nitrat, Phosphat) des Aquarien-Wassers
  • Atmung nicht behindert
  • abwechslungsreiche Ernährung, auch mit Frost- und Lebendfutter
  • Rohprotein, Rohfett, Rohfaser, Kohlenhydrate im Futter im richtigen Verhältnis
  • vollständige Vitamin- und Mineralstoffversorgung
Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 11. Juli 2010 um 20:41 Uhr