Das Fischfutter hat nicht nur einen entscheidenden Einfluß auf das Wachstum und die Fortpflanzung der Fische, sondern ebenso auf deren Krankheitsanfälligkeit. Ferner wird nicht nur durch die Menge des Futters, sondern auch durch deren Inhaltstoffe die Wasserqualität und die Beschaffenheit des Bodengrundes nachhaltig beeinflußt. Wir entscheiden also mit der Wahl der Futtermittel über den Zustand unseres 'Ökosystems Aquarium'. Daher sollte man sich einige Gedanken über die Wahl der Futtermittel machen und nicht tagein und tagaus immer die gleichen Billig-Futterflocken ins AQ wefen.
Folgende Forderungen sollte ein gutes Futter erfüllen:
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Die Fische müssen es fressen.
Dies ist keine Selbstverständlichkeit. Nicht jeder Fisch friß jedes Futter! Und dies hängt nicht unbedingt mit der Qualität und Art des Futters zusammen. Einige Fische verschmähen auch hartnäckig bestimmte Futtersorten, obwohl sie genau ihren Bedürfnissen entsprechen würden. Ja sogar bestimmte Lebendfuttersorten können manchmal ignoriert werden. Oft hängt dies auch mit der Gewöhnung zusammen. Ein Fisch, der ausschließlich mit Cyclops aufgezogen wurde, wird Mückenlarven erst nach mehreren Tagen akzeptieren. Er sieht die Mückenlarve einfach nicht sofort als Futter an. Andere Fischarten gehen prinzipiell nicht an Futter, welches sich nicht bewegt. Bei Fischlarven kommt dies häufiger vor. Hier liegt dann auch eine Schwierigkeit der Fischzucht, denn man muß immer dafür sorgen, daß den Jungfischen nicht nur ein Futter in passender Größe angeboten wird, sondern auch ein Futter, welches sie als solches auch ansehen und gierig aufnehmen. |
Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 11. Juli 2010 um 18:15 Uhr |
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Das Futter muß alle benötigten Nährstoffe in ausreichender Menge enthalten.
Dies ist in einem Gesellschafts-Aquarium gar nicht so einfach zu erfüllen, da die Ansprüche der Fische an die Zusammensetzung teilweise sehr unterschiedlich ist. Man kann die Inhaltsstoffe in mehrere Kategorien einteilen:
- Eiweiß
- Fette
- Kohlehydrate
- Vitamine und Mineralstoffe
Der prozentuale Anteil der einzelnen Inhaltsstoffe ist nicht nur von der Fischart, sondern auch vom Alter des Tieres abhängig. Jungfische brauchen einen höheren Eiweiß-Anteil als erwachsene Fische, da die Eiweiße zum großen Teil als 'Körperbaustoff' Verwendung finden. Kohlehydrate und Fette sind dagegen die 'Brennstoffe', also die Energielieferanten. |
Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 11. Juli 2010 um 18:19 Uhr |
Das Futter muß verdaut werden können.
Durch Enzyme und Bakterien im Magen-Darm-Trakt werden die einzelnen Futterbestandteile zerlegt, damit sie im Darm durch die Darmwand vom Körper aufgenommen werden können. Einige Stoffe sind sehr leicht zerlegbar, andere dagegen nur unter besonderen Umständen, also z.B. durch spezielle Enzyme oder durch die Magensäure. Die dem Fisch zur Verfügung stehenden Aufschlußmöglichkeiten sind aber Artabhängig. Einige Fischgattungen besitzen nicht einmal einen Magen. So ist es also durchaus möglich, daß eine Fischart bei einem bestimmten Futter prächtig gedeiht, während eine andere Art Mangelerscheinungen zeigt, weil sie die Inhaltsstoffe nicht richtig zerlegen kann. |
Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 11. Juli 2010 um 18:21 Uhr |
Das Futter soll das Aquarienwasser möglichst wenig belasten.
Hierbei ist nicht nur die Gesamtmenge des Futters von Bedeutung, sondern auch dessen Zusammensetzung. Kohlehydrate und Fette werden zur Energiegewinnung im Körper 'verbrannt'. Als Abfallstoff entsteht Wasser und CO2. Ist im Futter jedoch ein übermäßig hoher Eiweißanteil enthalten, so wird auch dieser in größeren Mengen zur reinen Energiegewinnung herangezogen. Bei der Verbrennung von Eiweißen entstehen aber auch größere Mengen an NH3, welches der Fisch über die Kiemen an das Aquarienwasser abgibt und somit nachhaltig die Wasserqualität verschlechtert. Man muß bei erwachsenen Fischen also darauf achten, daß das Futter nicht zu proteinreich ist und der Fettanteil ausreichend hoch ist, so daß nur dieses Fett für den Brennstoffwechsel verwendet wird. |
Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 11. Juli 2010 um 18:25 Uhr |
Das Futter muß den jeweiligen Ernährungsgewohnheiten angepaßt sein.
Hiermit ist nicht nur die Art des Futters, also tierisches Futter für Carnivore, pflanzliches Futter für Herbivore und ein breites Spektrum sowohl tierischen als auch pflanzlichen Futters für Omnivore, gemeint, sondern auch die Art und Weise, wie die Fische ihr Futter aufnehmen. Einige Arten nehmen ihr Futter fast ausschließlich von der Wasseroberfläche auf, andere nur vom Bodengrund, wieder andere raspeln Aufwuchs von Oberflächen und viele Arten erjagen ihr Futter im freien Wasser oder picken es aus Pflanzendickichten heraus. |
Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 11. Juli 2010 um 19:45 Uhr |
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