Dann machen wir den ersten Wasserwechsel (n=1), und zwar 30% mit giftfreiem Wasser, d.h. die dann herrschende Konzentration c wird um den Faktor 0.3 (=menge/100) verringert:

c₁ = c₀ - c_{0 *} 0.3

also:

c₁ = 0.04 - 0.04 _* 0.3 = 0.028 mg/l

Dies ist aber immer noch viel zu viel. Die LD₅₀-Werte liegen zwar ganz unterschiedlich für die jeweiligen Fischarten, aber wenn wir davon ausgehen, daß die Medikamentkonzentration zur Behandlung nur knapp unter den LD₅₀-Werten der Behandlungsdauer liegt, so müssen wir die Medikamentkonzentration nach der Behandlung mindestens um den Faktor 1000 senken, um Langzeitschäden mit größter Wahrscheinlichkeit auszuschließen (Kapitel 'Toxicität'). Also müssen wir weiter Wasser wechseln.

Beim 2. Wasserwechsel hätten wir dann:

c₂ = 0.028 - 0.028 _* 0.3 = 0.02 mg/l

Ganz allgemein können wir die Formel so schreiben:

c_n = c_n-1 - c_{n-1 *} menge/100

In dem animierten Diagramm habe ich mal für verschieden große Wasserwechsel die Konzentrationen nach n Wasserwechseln gegen die Zahl der Wasserwechsel aufgetragen.

Man erkennt, daß bei 30%igen Wasserwechseln die geforderte Konzentrationssenkung um den Faktor 1000 (also Senkung auf mindestens 0.00004 mg/l) auch nach dem 10. Wasserwechsel noch nicht erreicht ist. Diese Bedingung wäre erst mit 50%igen Wasserwechseln erfüllt. Aber 10 Wasserwechsel bedeutet selbst bei täglichen Wasserwechseln, daß man dafür noch recht lange braucht. Dieses ist aber eine zu lange Einwirkdauer für Gifte, so daß Spätschäden nicht ausgeschlossen werden können, schließlich muß die Behandlungsdauer ja auch noch zur Einwirkzeit des Giftes dazu gerechnet werden. Also erhöhen wir die Wasserwechselmenge auf mindestens 70% und erreichen das Ziel bereits nach 4 Wasserwechseln.

Organische Moleküle wie Malachigrünoxalat lassen sich auch recht einfach mit Aktivkohle aus dem Wasser entfernen. Man macht dann 2-3 größere Wasserwechsel von 60-70% und entfernt den Rest dann mit Aktivkohle.