WW-Aspekt 4 |
4. Das vielfach ins Reich der Phantasie abgeschobene Ionenverhältnis:
Sowohl Fische als auch Pflanzen nehmen ca. 20 verschiedene anorganische Ionen in einem bestimmten Verhältnis auf. Bei Fischen werden viele dieser Ionen auch über die Nahrung aufgenommen. Durch die Mineralisation (Futterreste, Kot usw.) werden diese Ionen ins Wasser freigesetzt, die Pflanzen nehmen sie wieder auf, aber leider nicht in dem gleichen Verhältnis, wie sie gebildet werden. Daran kann auch ein Pflanzen-Volldünger oder Spurenelementedünger nichts ändern. Er verhindert zwar weitgehend eine Unterversorgung mit einzelnen Ionen, aber er kann nichts gegen den Konzentrationsanstieg einzelner Ionen (z.B. durch Mineralisation) ausrichten. Im Aquarien-Wasser treten also innerhalb recht kurzer Zeit drastische Verschiebungen in den Konzentrationen der einzelnen Ionen auf und damit in ihrem Verhältnis zueinander. Einige Ionen reichern sich an, bei anderen entstehen Lücken. Diese führen dann zu Mangelerscheinungen, wenn man sie nicht zusätzlich wieder zuführt (z.B. mit einem Spurenelemente-Präparat). Ionen, deren Konzentration besonders hoch ist, können die Aufnahme (und genauso wichtig zur Regulierung ist deren Abgabe) anderer Ionen behindern oder sogar blockieren. Der Wasserwechsel hat die Aufgabe, die Konzentrationsverhältnisse wieder einigermaßen herzustellen und die schlimmsten Verschiebungen und Konzentrationsspitzen zu verhindern. Auch hierfür muß der Wasserwechsel ausreichend groß ausfallen, ansonsten hat er nicht den gewünschten Effekt. Leider entzieht sich dies unserer (Meß)Kontrolle, da wir von diesen relevanten 20 Ionen nur ca. 1/4 messen können. Aber das Ergebnis können wir bei Fischen und Pflanzen sehr gut erkennen. Bei reichlichen Wasserwechseln (mit gutem Wasser) sind die Fische viel vitaler und laichen häufiger ab und die Pflanzen wachsen schneller und werden kräftiger. |
Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 11. Juli 2010 um 17:47 Uhr |